Spiegelbild – Eigentlich

Eigentlich haben wir alles ausdiskutiert. Eigentlich – dachte ich. Doch je mehr ich frage, desto mehr kommt auf den Tisch. Und so decke ich diesen Tisch, mit all diesen Gedanken und Gefühlen für dich.

Ich schütze mein Herz, deshalb begreife ich nicht. Deine Worte verunsichern mich. Ja, eigentlich ist es so, deine Worte erreichen mich nicht. Und eigentlich schotte ich mich ab und eigentlich auch nicht.

Denn deine Worte treffen mein Herz und mein Verstand will sie nicht. Ja, eigentlich. Und dann spüre ich nicht, weil du sanft alle Zweifel aus meinem Herzen wischst.

Wir haben beide viel geweint, ich hoffe, wir taten uns beide nicht selber leid. Wir sind unser Spiegelbild. Unser beider Gedanken formen die Gestalt, die uns jetzt entgegenblickt. Und eigentlich, ja, eigentlich könnten jetzt auch schöne Worte folgen und es könnte ein Liebesbrief sein.

Wir sollten schöne Worte tauschen und glücklich im Liebesrausch, tief in die Augen des Anderen tauchen. Doch die Wahrheit ist, ich kann es nicht.
Und auch jeden Schritt auf dich zu, weichst du zurück und so ziehe auch ich mich innerlich wieder langsam zurück.

Ich bin an dem Ort, an dem du mich kennen gelernt hast. Dort, wo in meiner Welt auch ohne dich Luft zum Atmen war. Ich bin dein Spiegelbild dein Gedanke formt die Gestalt, die dir jetzt so entgegenblickt.

Und eigentlich dachte ich, ich bin ganz richtig so, wie ich bin. Auch für dich. Eigentlich. Denn eigentlich dachte ich auch, du hast mich gewollt – so wie ich dich. Jetzt könntest du hören, wie laut
mein Inneres bricht, doch du hörst nicht.

Und nun, da ich mit all diesen Gedanken alleine bin und alles lautlos, aber nicht sanft, an das innere meiner Seele klingt, kehrt unerbittlich die Sehnsucht nach Nähe zurück.

Eigentlich, denn eigentlich weiß ich auch, daß mit der Zeit auch dieses Gefühl verblicht – ganz zuverlässig. Verdammt – wir sind ein Spiegelbild. Unser Gedanke formt die Gestalt, die uns in jetzt entgegenblickt.